Gerade erst haben die Metaller aus Gelsenkirchen einen Plattenvertrag unterschrieben und schon steht die Scheibe in den Läden. Melodisch bis hart geht es auf "Dissociative" rund.
Bis auf wenige Ausnahmen geht es über weite Strecken recht ordentlich zur Sache. Der Gesang fällt dabei sehr abwechslungsreich aus und pendelt zwischen harten Screams und fast schon melodischem Klargesang. Der eine oder andere wird hier sofort an Metalcore denken und in der Tat ist diese Assoziation nicht all zu weit hergeholt. Auch die intensiven Breakdowns lassen hier und da an die oben erwähnte Stilrichtung denken.
Aber bevor hier ein falscher Eindruck aufkommt: Es gibt auch definitiv genug Thrash Metal-Elemente um sie aus der Core-Ecke wieder herauszuholen.
Die Instrumentenfraktion grooved sich durch die zehn Songs und wie schon angesprochen geht es meist recht derbe, aber immer hoch melodisch zur Sache. Die Abwechslung kommt dabei an keiner Stelle zu kurz. Kein Song ballert gleichförmig aus den Boxen und es wird häufig auch mal die Handbremse angezogen.
Anspieltipps sind definitiv der Opener ("Darkest Clouds") und das mit einer schönen Melodie und coolen Hooks überzeugende "We Will Prevail". Hier zeigt sich auch exemplarisch was das ganze Album ausmacht: Ein Wechselspiel zwischen hart und melodisch, schnell und langsam, gefühlvoll und primitiv. Aber auch Songs wie "Demons", der hier und da an Pantera denken lässt, macht echt Laune.
Ein Kritikpunkt könnte der Gesang sein, der zumindest mich nicht immer überzeugt. In den thrashigen und gelegentlichen gutturalen Passagen absolut in Ordnung, kann er in den cleanen Passagen manchmal etwas nerven. Das mag allerdings hauptsächlich an den damit verbundenen Assoziationen in Richtung Metalcore liegen. Wer sich für diese Stilrichtung erwärmen kann, der kann aus dem hier erwähnten Malus gerne einen Bonus machen.
Viel vom gehörten setzt sich tatsächlich im Ohr fest. Ob die Songs es auch schaffen werden über eine längere Distanz hängen zu bleiben muss die Zeit zeigen.