"Du bist vegan?" "Ja, ich fühle mich besser damit." "Aber du kannst damit leben, dass Kartoffelkäfer bei der Ernte drauf gehen?"
Vielleicht ein beliebtes Thema, um den Versuch zu starten Veganer auf die Palme zu bringen. Vegetarier und Veganer wollen versuchen gesünder zu leben oder eben nicht länger die Massentierhaltung unterstützen. Soweit klar. Doch dann kommt so ein Naseweis daher, und will uns mal belehren.
Ich gebe zu, es ist schwierig, darauf eine richtige Antwort zu finden, wenn es diese überhaupt gibt. Trotzdem möchte ich es gerne probieren.
Betrachten wir zunächst die Fakten: Der arme zum Tode verurteilte Kartoffelkäfer lebt auf einem Kartoffelacker und labt sich an den unzähligen Blättern der Kartoffelpflanze. Er hat reichlich zu essen, lebt in der freien Natur, Sonnenschein, frische Luft und er kann machen, wonach es ihm beliebt.
Nun kommen wir beispielsweise zu einer Milchkuh. Sie steht entweder den ganzen Tag im Stall, mit zahlreichen anderen Kühen oder mit etwas Glück vielleicht auch mal draußen auf der Wiese. Sie wird, wenn sie nicht schwanger ist, künstlich befruchtet, damit der Milchfluss nicht nachlässt. Wenn die Kuh dann nicht mehr "rentabel" ist, weil sie nicht mehr genug Milch gibt, kommt sie zum Schlachter.
Wenn wir nun diese beiden willkürlich gewählten Beispiele betrachten, dann hat es der Kartoffelkäfer doch um einiges besser, oder?! Klar ist, beide sterben, aber lieber ein schönes kurzes Leben, als ein langes fast unerträgliches Leben.
Ich unterstütze damit natürlich nicht aktiv den Kartoffelkäfermord, aber das Leben ist nun mal salopp gesagt "ein Kommen und Gehen". Ja, aber wenn ich der Ansicht bin, dann kann ich auch Fleisch essen? Nein, kann ich nicht. Massentierhaltung ist schlimm, dass will ich hier gar nicht breit treten, aber das ist eben einer der Gründe warum ich mich vegan ernähre. Und wenn ich dieses Verfahren nicht mehr länger unterstütze, kann ich mit dem toten Kartoffelkäfer, der ein schönes Leben hatte, gut leben.